Pflege zu Hause in Zeiten von Corona
Wenn Sie zu Hause einen Angehörigen pflegen, gelten in Zeiten von Corona be-sondere Vorsichtsmaßnahmen, um sich selbst und seinen Angehörigen nicht anzustecken. Sie sollten aber auch auf sich selbst achten und sich nicht übernehmen. Wir haben für Sie die wichtigsten Verhaltensregeln für die Pflege zu Hause zusammengestellt.
Das Coronavirus stellt seit Monaten den Alltag von pflegenden Angehörigen auf den Kopf. Wenn Sie einen Angehörigen besuchen, im Alltag unterstützen oder pflegen, sollten Sie sich strikt an die Hygieneregeln halten. Wichtig ist, darauf zu achten, dass sie keine Erreger mitbringen. Sie sollten daher in der Öffentlichkeit so wenig wie möglich mit den Händen anfassen und sich nach Kontakt mit anderen Personen oder Erledigungen außerhalb der eigenen vier Wände gründlich die Hände waschen.
Soziale Kontakte einschränken
Wenn Sie sehr vorsichtig sind und soziale Kontakte sorgfältig auswählen, können Sie sich auch weiterhin um Ihren Angehörigen kümmern. Denken Sie aber daran, sich nach dem Betreten der Wohnung oder des Pflegezimmers gründlich die Hände mit Seife zu waschen. Schränken Sie Ihren Kontakt zu anderen Menschen möglichst ein und verzichten Sie auf körperliche Kontakte wie Berührungen oder Umarmungen. Das gilt leider auch für Kontakte in der eigenen Familie. Mehr Distanz kann helfen, das Infektionsrisiko zu senken und sich selbst und damit auch Ihren Angehörigen zu schützen.
Mund-Nasen-Schutz und Abstand
Bei der Pflege Ihres Angehörigen sollten Sie immer einen Mund-Nasen-Schutz tragen und außerhalb der notwendigen Pflegemaßnahmen einen Sicherheitsabstand von anderthalb Metern einhalten. Treten bei Ihnen Symptome einer Atemwegserkrankung auf, sollten Sie die Pflege Ihres Angehörigen unterbrechen. Organisieren Sie möglichst eine kurzfristige Vertretung innerhalb der Familie und kontaktieren Sie Ihren Hausarzt. Kümmern Sie sich möglichst rechtzeitig um Vertretungen für den Fall, dass Sie wegen einer Krankheit oder Quarantäne ausfallen – idealerweise bereits bevor Sie erkranken.
Demenz verschärft die Situation
Pflegende Angehörige, die einen Menschen mit Demenz versorgen, stehen in Zeiten von Corona vor ganz besonderen Herausforderungen. Die Hygiene-Maßnahmen können Menschen mit Demenz häufig nicht oder nur sehr schwer vermittelt werden. Die Pflegenden sind deshalb noch mehr gefordert und benötigen verstärkt Entlastung, um nicht auszubrennen. Bitten Sie beispielsweise Freunde und Nachbarn um Unterstützung beim Einkaufen oder teilen Sie sich die Pflege Ihres Angehörigen in der Familie auf, damit Sie Luft holen können.
Achten Sie auch auf sich selbst
So belastend die neue Situation für Ihre Angehörigen auch sein mag und so sehr Sie helfen möchten: Nutzen Sie Hilfsangebote für pflegende Angehörige, wenn Sie bemerken, dass die Situation für Sie belastend ist.